Vom 9. bis 12. Dezember 2018 begaben wir uns auf eine viertägige Bildungsreise nach Berlin, organisiert von der DJR-Jugendreferentin Alexandra Dornhof. Ziel war es, politische Prozesse direkt zu erleben, geschichtliche Zusammenhänge zu verstehen und sich mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen.
Nach der Ankunft in Berlin begann das Programm mit einem Besuch des Centrum Judaicum in der Stiftung Neue Synagoge Berlin. Die Teilnehmer erfuhren mehr über das jüdische Leben in Berlin und die Folgen der nationalsozialistischen Verfolgung. Von den einst 150.000 jüdischen Bewohnern der Stadt wurden rund 55.000 ermordet, während nur wenige Tausend im Untergrund oder durch sogenannte privilegierte Ehen überlebten.
Am nächsten Tag besuchte die Gruppe die CDU-Abgeordnete Bettina Wiesmann im Paul-Löbe-Haus. Die Diskussion drehte sich um Themen wie Altenpflege, die Anerkennung in GUS-Ländern erworbener Abschlüsse und die Idee einer Europäischen Armee. Im Bundesministerium der Verteidigung folgte ein Gespräch mit Fachvertretern über sicherheitspolitische Fragen, darunter Friedenssicherung im Nahen Osten und die Proteste der „Gelbwesten“-Bewegung in Frankreich. Ein Stadtrundgang führte die Teilnehmer anschließend zu historischen Orten wie dem Brandenburger Tor, dem Botschaftsviertel und den Resten der Berliner Mauer. Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des Reichstagsgebäudes mit einer Führung durch den Plenarsaal und einem Vortrag über die parlamentarische Arbeit.
Ein besonders eindrücklicher Programmpunkt war der Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Stasi. Hier erhielten die Teilnehmer Einblicke in die Methoden der politischen Verfolgung in der DDR. Die anschließende politische Stadtrundfahrt bot weitere geschichtliche und aktuelle Perspektiven auf die Bundeshauptstadt.
Am letzten Abend besuchte die Gruppe das Denkmal für die ermordeten Juden Europas, einen zentralen Gedenkort des Holocausts. Zum Abschluss der Reise stand ein Besuch der Konrad-Adenauer-Stiftung auf dem Programm, wo die Teilnehmer mehr über die politische Bildungsarbeit und die Rolle von Stiftungen erfuhren.
Nach vier intensiven Tagen voller Diskussionen, neuer Erkenntnisse und historischer Eindrücke zog die Gruppe ein klares Fazit: Diese Reise vermittelte nicht nur Wissen, sondern schärfte auch das Bewusstsein für Demokratie und Freiheit. Mit vielen Denkanstößen und wertvollen Erfahrungen kehrten die Teilnehmer nach Hause zurück – inspiriert, sich noch stärker für politische und gesellschaftliche Themen zu engagieren.