
Freya Klier (Franz-Werfel-Menschenrechtspreisträgerin 2016)

Dokumentarfilmvorführung „Verschleppt bis ans Ende der Welt“ im Haus am Dom.
Am vergangenen Montag, den 23.01.2016, hat DJR e.V. in gelungener Zusammenarbeit mit der hessischen Landeszentrale für politische Bildung den Dokumentarfilm „Verschleppt bis ans Ende der Welt“ von Freya Klier im Haus am Dom in Frankfurt am Main vorgeführt.
Dieser Film beeindruckte die zahlreich erschienenen Zuschauer im Haus am Dom und bat Ihnen eine neue und unbekannte Perspektive auf die Zeit nach dem Einmarsch der Roten Armee in Deutschland im Jahre 1945. Freya Klier lässt in Ihrem Film drei betroffene deutsche Frauen von Ihren Schicksalen erzählen.

Albina Nazarenus-Vetter (Geschäftsführerin DJR e.V.) und Freya Klier während der Fragerunde.
Gemeinsam mit Eva-Maria, Käthe und Gertrud reist Freya Klier im Jahr 1993, exakt 48 nach der Verschleppung der deutschen Frauen durch die Rote Armee, nach Sibirien. Vor Ort beginnt die Suche nach den sibirischen Arbeitslagern und Zeitzeugen. Nur wenige Zeitzeugen können sich an deutsche Frauen in den Arbeitslagern erinnern. Einige haben deutsche Frauen gesehen, Ihnen war es jedoch nicht bewusst, dass es verschleppte Zivilistinnen waren.
Für die drei Betroffenen ist es eine Reise in eine Vergangenheit voller Schmerz, harter körperlicher Arbeit und vieler weiterer Entbehrungen. In den Arbeitslagern von Stalinsk, heute Nowokusnezk, waren ebenso Russlanddeutsche, die Ihre unbegründete Schuld abarbeiten mussten.
Schlussendlich arbeitet dieser Dokumentarfilm einen wichtigen und nur wenig bekannten Teil der deutschen Geschichte auf. Denn als die drei Frauen die sibirischen Arbeitslager völlig ausgelaugt verlassen und in Ihre Heimat zurückkehren durften, wollte niemand in Deutschland Ihre Geschichte hören.
Umso wichtiger ist dieser Film für die nachfolgenden Generationen. Er hält die Geschichte dreier Opfer sehr emotional und gut recherchiert fest. Freya Klier empfiehlt Ihren Dokumentarfilm „Verschleppt bis ans Ende der Welt“ auch als Schulstoff im Geschichtsunterricht einzusetzen.
DJR e.V. bedankt sich ganz herzlich bei Freya Klier und der hessischen Landeszentrale für politische Bildung für die gelungene Zusammenarbeit, denn ohne Vergangenheit gibt es keine Zukunft.

Freya Klier mit Alexandra Dornhof (Bildungsreferentin IDRH)